Pop im opulenten Band-Sound

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Pop im opulenten Band-Sound  (Die Rheinpfalz Pirmasens)

Die „Brass Machine” überzeugt mit tanzbaren Grooves beim Stammhausfest

Von Fred G. Schütz

Das war schon richtig viel Band für die Bühne des 21. Park-Stammhausfestes am Samstagabend im Hof des Parkkinos. Die „Brass Machine” um den Pirmasenser Saxofonisten und Bandleader Jens Vollmer sind ein hochqualifiziertes Show-Ensemble mit beträchtlicher Publikums-Attraktivität.

Laut, präzise, volltönend: Bei „Brass Machine” ist man bestens aufgehoben, wenn superb gespielter Pop gefordert ist, um ein Publikum in Party-Laune zu versetzen. „Brass Machine”, das sind in der Besetzung vom Samstag Sonja Volz, Christian Stockert und Manual Lohtschütz an den Gesangsmikros, Stefan Engelmann am Bass, Gerhard Bandel sitzt hinter dem Schlagzeug, Bernhard Wittmann bedient die Tasten, Eddie Gimler die Gitarre. Im Band- und Soundprägende Bläsersatz spielen der Trompeter Don Owen, Bandleader Jens Vollmer am Saxofon und Joe Denzer an der Posaune. Mit diesem Aufgebot an erfahrenen und routinierten Musikern mag man zwar kein intimes Kammerkonzert erwarten wollen, als bestens geölte Show-Maschine mit internationaler Erfahrung ist das Ensemble aber stets eine Bank für jeden Veranstalter.

Mit zwei Sängern und einer Sängerin deckt „Brass Machine” schon mal ein ganz weites Spektrum an Tonlagen undBrass Machine beim Stammhausfest Pirmasens, Foto Schütz Stimmungen ab, die anderen und personell weniger gut ausgestatteten Bands schlicht nicht zur Verfügung stehen. Auch wenn man sich nicht im Sinne jener so genannten Tribute-Bands versteht, die die Songs eines einzigen Künstler oder einer einzigen Band notengetreu nachzuspielen versuchen, hat eine Show-Band wie „Brass Machine” natürlich auch hier das Gesetz der großen Zahl auf ihrer Seite. Da kann man eben auch im Original ziemlich aufwändig arrangierte Songs von Peter Gabriel („Sledgehammer”), „Chicagos” „25 or 6 to 4”, „Queens” „Don't Stop Me Now”, Lionel Richies „Dancing On The Ceiling” oder auch mal die ein oder andere James-Bond-Titelmusik mit allen Stimmen spielen. Selbst im Original karger arrangierte Nummern wie „Somebody To Love” von „Jefferson Airplane” gewinnen durchaus durch die Spezial-Behandlung durch die „Brass Machine”.

Und natürlich ist es vor allem der Bläsersound, der die Band von anderen unterscheidet. Das gibt den Darbietungen eine opulente Fülle und macht auch Songs genießbar, für die lediglich spricht, dass sie es einmal auf die vorderen Plätze der Hitparaden geschafft haben. „Brass Machine” haben darüber hinaus das Argument für sich, dass man auch ganz gerne und mit Spaß auf die Details der Arrangements hören kann, ohne sich gleich intellektuell beleidigt zu fühlen. Da wird routiniert aber eben auch auf sehr hohem handwerklichen Niveau musiziert.

Gleichwohl kommt man bei einer Party-Situation wie beim Stammhausfest nicht zur „Brass Machine”, um sich an musikalischen Delikatessen zu verzärteln. Man will Sound, bekannte Songs und einen tanzbaren Groove. Und da muss man dann schon den Hut ziehen, wie die Musiker von der „Brass Machine” einen vollfetten Breitwandsound in den kleinen Innenhof zaubern. Zumal sie ihrem Publikum durchaus das Gefühl geben können, mit Spaß und guter Laune bei der Sache zu sein und nicht nur, weil es eben ein weiterer Band-Job ist. Das kommt an, auch ausweislich des kleinen Tournee-Kalenders, den die Band ausgelegt hatte. Nicht selten steht die „Brass Machine” an vier Abenden hintereinander auf der Bühne - und das manchmal mehrere Wochen hintereinander. Alle Achtung, dass diese Band dann immer wieder mit so viel Energie wie beim Stammhausfest auf der Bühne steht.


Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pirmasenser Rundschau
Ausgabe: Nr.172
Datum: Mittwoch, den 27. Juli 2011
Seite: Nr.21

Aktualisiert ( Montag, den 08. August 2011 um 19:53 Uhr )