Rhein-Neckar Zeitungim Juli 2008: Bei „Brass Machine“ brodelte das Zelt

Drucken

Zum 125. Jubiläum der Feuerwehr in der Hopfengemeinde gratulierten die Musiker auf ihre Weise

Um kurz nach 21 Uhr ging am Samstagabend beim Feuerwehrhaus ein Vorschlaghammer auf eine Art und Weise nieder, wie es die Hopfengemeinde auch noch nicht erlebt haben dürfte. Denn mit "Sledgehammer", einem der großen Hits von Peter Gabriel, nahm die elfköpfige musikalische Crew der "Brass Machine" im Festzelt ihre Arbeit auf. Mit diesem Konzert gratulierte sie der Frei­willigen Feuerwehr zum 125. Geburtstag. Und die Gäste der Jubiläumsfeier gerie­ten schier aus dem Häuschen.

Was angesichts einer Band, wie man sie sich virtuoser und dynamischer kaum vorstellen kann, kaum ein Wunder war. Bassgitarre, Schlagzeug und Key­boards sorgten für einen dichten, alles tragenden Rhythmusteppich, das Blech­bläser- Trio verabschiedete knackige Blä­sersätze aus den Instrumenten, der Solo­gitarrist ließ mehr als einmal die Saiten glühen und die vier Sangeskünstler schließlich erwiesen sich sowohl solo als auch im Hintergrund singend als wahre Stimmakrobaten.

Jemanden aus diesem fulminanten Ge­sangsquartett herausheben kann man ei­gentlich nicht. Doch was Sascha Kleino­phorst mit dem Titel "Grace Kelly" voll­brachte, verdiente schon ein Extrastern­chen. Bei "Bilder von dir" des Kurpfälzers Laith Al-Deen zeigten aber auch die Sand­häuser, dass sie nicht nur zuhören und zu­schauen und mit jubeln können, sondern dass auch Mitsingen durchaus zu ihren Stärken zählt. Für die Oldie-Fans im Fest­zelt wird freilich ,,25 or 6 to 4" der Knal­ler des Abends gewesen sein, mit dem die. "Brass Machine" ihrem Band-Vorbild "Chicago" dicht auf den Fersen war.

Alles umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die "Brass Machine" eine Band ist, "die nicht probt", wie Sänger Markus Eisel berichtete. Die Songs wür­den per Internet verschickt und dann einzeln geübt. Doch da es sich durch die Bank um professionelle Musiker hande­le, klappe das schon. "Wir machen halt keine eigenen Sachen und sind eine rei­ne Cover-Band", sagte Eisel fast ent­schuldigend. "Aber was für eine!" muss man nach dem Sandhäuser Auftritt schon ergänzen. 

Text von Werner Popanda